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Yoga Philosophie

Yoga ist eine lebendige Tradition, die in der indischen Kultur der Veda etwa 2800 v. Chr. Entstand. Das Wort YOGA wird als „Einheit“ oder „Zusammenführen“ übersetzt. Man kann darunter das Zusammenführen in Bezug auf Körper, Geist und Seele verstehen. Wenn diese drei Aspekte zu einer Einheit zusammen kommen, sind wir in der Balance mit uns selbst und sind mit uns zufrieden.

Yoga ist mehr als nur ein reines Körpertraining. Yoga lehrt uns, wieder zu unseren Wurzeln zurückzukehren und Muster, welche sich im Verlauf der Jahre eingeschlichen haben, zu durchbrechen und den nebligen Schleier zu entfernen. Die klare Sicht auf unser Innerstes lässt uns unsere Urkraft wieder erkennen und wirken.

Die Bhagavad Gita gehört, zusammen mit den Yoga Sutren und den Upanishaden, zu einer der wichtigsten Schriften oder philosophischen Grundlagen des Yoga.


Aus Yoga Sutra 2.29

Der achtstufige Yogaweg nach Pantanjali

Yama - niyama - asana - pranyama - pratyahara - dharana - dhyana - samadhi 

1. Yama

Es beschreibt das Verhalten zur Umwelt und somit auch anderen Menschen gegenüber.

Im Yoga-Sutra werden 5 Yamas erwähnt:
Ahimsa bedeutet Abwesenheit von Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Gewaltlosigkeit. Es ist die wohlüberlegte Rücksichtnahme auf Menschen und Dinge.
Satya bedeutet wahrhaftig sein, die Wahrheit sprechen. Wenn die Wahrheit jemanden verletzen könnte, aber vermeidbar ist, dann sollte sie nicht ausgesprochen werden.
Asteya bedeutet nichts nehmen oder stehlen was einem nicht gehört. Damit sind Gegenstände, wie auch geistige Dinge gemeint, wie z.B. geistiges Eigentum oder Dinge die im Vertrauen ausgesprochen werden.
Brahmacarya Car heißt so viel wie bewegen, und brahma „die Wahrheit“. Es ist somit die Bewegung auf das Wesentliche hin. Unsere Bestrebungen sollten dem Verständnis und der Erkenntnis der höchsten Wahrheit förderlich sein. Wahrheit ist die absolute Einstimmigkeit mit der Wirklichkeit.
Es wird auch als Enthaltsamkeit interpretiert, z. B. von Suchtmitteln. Ein reiner Lebenswandel wird geraten. Der Geist soll vor Dingen, die Unklarheit bringen, geschützt werden. Gerade Yoga hilft, einen klaren Geist zu bekommen, da wir uns nur auf diese eine Sache konzentrieren. Vor allem ist es eine Aktivität, die von Dingen abhält, die nicht immer gut sind, durcheinander bringen oder sogar manipulieren. Dinge, die den Blick auf das für uns Wesentliche verschleiern können. Das sind meist Dinge die wir übermäßig tun.
Aparigraha, meint so viel wie „Hände weg“, „ergreife diese Gelegenheit nicht“. Es geht darum, Menschen nicht auszunutzen oder nur anzunehmen, was angemessen ist und nicht Besitz ergreifend zu sein. Besitz kann eine zu große Last bedeuten. Wir brauchen z.B. nicht übermäßig viele Handys, die neuesten Kleider und Autos, um Gesund und glücklich zu sein.

2. Niyama

Es beschreibt unsere innere Haltung.
Unser Verhalten uns selbst gegenüber.

Es werden auch 5 Niyamas genannt:
Shauca, das „Geklärte“. Hiermit ist die innere und äußere Reinheit gemeint. Wir können uns pflegen und gesund ernähren, um den Körper nicht in seinen Funktionen einzuschränken oder sogar zu behindern. Es wird geraten, auf das was wir essen und auf das womit wir unseren Körper pflegen zu achten, um unsere Gesundheit zu erhalten oder wieder herzustellen. Wir können z.B. auch gegen Umweltverschmutzung vorgehen und uns für saubere Gewässer einsetzen. Zudem ist es möglich unser Konsumverhalten zu ändern, um weniger Müll oder Emissionen zu produzieren.
Samtosha, bedeutet Genügsamkeit, Bescheidenheit, Zufriedenheit, mit dem was wir haben. Es empfiehlt innere Ruhe. Es kann angenommen werden, was sich ergibt und z.B. nicht immer nach „noch mehr“ verlangt werden, wenn wir schon genügend haben. Es wird empfohlen, das Erreichte erst einmal zu genießen und auszuruhen, bevor der nächste Schritt unternommen wird.
Tapas, bedeutet den Körper fit halten, wörtlich heißt es „erhitzen“ und ihn dadurch, z.B. von Schlacken zu reinigen. Gerade die Asanapraxis (Ausführung von Yogahaltungen) trainiert und erhitzt unseren Körper und gibt Unreinheiten über die Ausscheidung, Haut und Atmung ab.
Svadhyaya, ist die Selbsterforschung. Wörtlich heißt es „an etwas nahe herangehen.“ In manchen Texten bedeutet es auch „Studium der alten Texte“ und Studium unseres Selbst. Während der Asanapraxis (Praxis von Yogahaltungen) können wir uns selbst beobachten und viel dabei erfahren. Welche Übungen gefallen mir und welche sind mir unangenehm. Wie gehe ich damit um? Wiederholt sich alles? Oder verändern sich meine Ansichten und Verhaltensweisen? Gibt es Parallelen zu meinem Verhalten im Alltag?

Ishvarapranidhana, „Lege Dein gesamtes Handeln Gott oder dem Höchsten zu Füßen.“ Es ist die Hingabe an Gott. Dabei spielt es keine Rolle wie Gott oder das Höchste definiert wird. Sei es eine persönliche Gottheit oder ein universelles Prinzip. Es geht darum, sich mit ganzem Herzen einer Sache hinzugeben, alle anderen Dinge und Geschehnisse loszulassen. Gerade bei der Praxis der Yogaübungen ist das Loslassen von Alltagsgedanken möglich. Es ist dabei möglich, sich nur auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, sich ihm zu überlassen. Das führt letztendlich zu mehr Konzentration für Aufgaben und Pflichten, die wir jeden Tag erledigen müssen oder wollen.
Yama und Niyama können eine Hilfe sein, sich in der Welt zum eigenem Besten und sich zum Besten anderer zu verhalten. Die Asana-Praxis hilft dabei, da der Mensch sich konkret durch sie erfahren kann. Sie gibt dem Körper die notwendige Gesundheit oder Beschaffenheit, um den alltäglichen Anforderungen besser gewachsen zu sein. Es gilt, die eigenen Haltungen in der Asanapraxis als auch im Alltag kennen zu lernen, um sie optimieren zu können. Somit fühlt sich der menschliche Organismus besser und gesünder.

3. Asana

Asana heißt „Haltung“. Ein Asana ist sukha und sthira, leicht und fest, in gleichen Anteilen. Somit sollte die Übung trotz Festigkeit in Leichtigkeit genossen und mit Aufmerksamkeit betrachtet werden. In einem Asana sind Körper, Atem und Geist im Einklang. Stockt der Atem oder wird er unruhig, ist es kein richtiges Asana mehr. Genauso ist es, wenn der Körper schmerzt oder die Gedanken abschweifen. In einem Asana kann sich wohl gefühlt und nicht gequält werden. Das Leben ist oft schon anstrengend oder stressig genug, somit sollte es nicht unnötig härter oder umständlicher gemacht werden. Ein Asana wird idealer Weise in einem Zustand der Entspannung und in Betrachtung der Unendlichkeit eingenommen.

4. Pranayama

Ayama bedeutet so viel wie „strecken, ausdehnen.“ Prana beschreibt das, „was ununterbrochen überall“ ist. Prana ist absolute Energie, universelle Lebenskraft. Es ist die Urquelle aller Energieformen. Eine Ausdrucksform des Prana ist der Atem. Die Yogalehre geht davon aus, dass der Geist den Atem beeinflusst und umgekehrt. Wenn wir z. B. unseren Atem zur Ruhe bringen, beruhigen wir damit auch unseren Geist. Pranayama ist die bewusste Verbindung von Atem und Geist durch neutrale Beobachtung. Die Atemregelung soll ein Innehalten im eigenen Rhythmus der Ein- und Ausatmung sein. Der Atem soll fließen.
Die Pranayamapraxis hilft, auf noch subtilere Art und Weise wahrzunehmen. Durch die Verbrennung von Schlacken und erhöhte Aufnahme von Sauerstoff hilft sie, den Körper zu reinigen und Energie zu schöpfen. Ziel ist es, den Atem so zu optimieren, dass der eigene Körper ohne Atem-Techniken, die nur der Regulierung des Atems dienen, auskommt. Pranayama und Asana sollen den Prozess der Selbstregulierung des Körpers unterstützen, ihn also nicht ersetzen oder verdrängen.

5. Pratyahara

Ahara bedeutet so viel wie Nahrung und Pratyahara heißt „mich von dem zurückziehen, was mich nährt.“ In Pratyahara wird die Verbindung des Geistes und der Sinne getrennt. Die Sinne ziehen sich von den Objekten zurück. Obwohl die Gegenstände weiterhin existieren, lassen sich die Sinne in diesem Zustand nicht beeinflussen. Sie reagieren nicht mehr auf äußere Reize. Der Geist wird nicht mehr von außen genährt. Die Sinne ruhen.

6. Dharana

Das sechste Glied des Ashtanga, Dharana, ist die Konzentration, die Ausrichtung auf einen Punkt, eine Richtung. Es heißt so viel wie „halten.“ Wenn wir eine bestimmte Aktivität unseres Geistes immer mehr verstärken, desto mehr verschwinden die anderen Aktivitäten des Geistes. In Dharana richten wir unsere Konzentration nur auf eine Sache aus, egal ob konkreter oder abstrakter Natur. Es ist die bewusste Verbundenheit mit einem Betrachtungsgegenstand.

7. Dhyana

In Dhyana verbindet sich unser Geist mit der Sache, auf die unsere Konzentration ausgerichtet ist. Es ist Kontemplation, Meditation. In Dharana wird also der Kontakt hergestellt und in Dhyana die Verbindung gehalten. Die Sache wird wahrgenommen, und es findet ein Austausch mit ihr statt. Gedankliche Reflektionen treten hierbei nach und nach in den Hintergrund. Der Grad für Ablenkungen ist geringer als bei Dharana. In diesem Zustand ist noch ein Bewusstsein für das eigene Ich vorhanden.

8. Samadhi

Samadhi heißt so viel wie „etwas ganz nahe an ein anderes heranbringen.“ In Samadhi verschmilzt der Geist vollständig mit dem Gegenstand der Meditation. Alle Attribute, die eine individuelle Persönlichkeit ausmachen verschwinden. Nichts steht mehr zwischen dem Gegenstand und dem Geist. Er wird eins mit ihm. Es ist Versenkung, in der keine individuelle Identität mehr vorhanden ist. Es ist eine kontemplative Erfahrung von Bewusstsein. Ein Gefühl der Einheit mit Allem (dem All) entsteht.

Jedes der Acht Glieder ist ohne das andere nicht zu denken. Sie bedingen einander. Bauen aufeinander auf oder ergänzen sich, und bilden eine Einheit. Dennoch sind sie nicht an diese Acht Stufen gebunden und sind somit keiner festen Reihenfolge unterworfen. Die ersten 5 Glieder (Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara) werden auch als Kriya-Yoga bezeichnet (praktischer Yoga) und die letzten 3 (Dharana, Dhyana, Samadhi) als Raya-Yoga (königlicher Yoga). Die letzten 3 Glieder werden im Allgemeinen als Sammlung bezeichnet.
Die Konzentration (Pratyahara, Dharana, Dhyana) hilft, Sachverhalte rational zu erkennen, besser mit ihnen umzugehen und angemessene Lösungen zu finden. Die Meditation (Dhyana) hilft, die äußere Welt zum Schweigen zu bringen und innerlich zur Ruhe zu kommen. Zudem bereitet sie die Erfahrung des Samadhi vor, das Gefühl der Einheit, welches beglückend ist und zu einer tieferen Zufriedenheit führt.


(Auszug aus der Diplomarbeit Sandra Schuler 2011)

„Breite dich aus in der Stille, richte dein Augenmerk nach innen, und weihe dein Bewusstsein deinem Selbst. Denn die Weisheit, die du suchst, liegt in dir.“ 

Bhagavad Gita (6. Jahrhundert v. Chr.)

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